Interview mit Cristina, Sake-Sommelière und Importeurin
Wie seid ihr Sake-Sommeliers geworden. Welches war eure Inspiration?
“Wir waren schon immer von der japanischen Kultur fasziniert, und aus Neugierde haben wir uns dem Sake angenähert. Um ehrlich zu sein haben uns die ersten Sakes (oder was uns als Sake verkauft wurde) nicht wirklich beeindruckt, ganz im Gegenteil. Aber nach einigen Reisen durch Japan und durch Asien, während denen wir hervorragende japanische Sakes verkostet haben, sind wir auf den Sake-Sommelier-Kurs gestossen, und da hat sich uns eine neue Welt offenbart. Wir haben dann begonnen in der Schweiz online Sakes zu bestellen, haben aber nie die gewünschte Qualität und Eleganz gefunden. So ist die Idee enstanden Sake direkt aus Japan in die Schweiz zu importieren. Die Ausbildung zum Sake-Sommelier hat uns verstehen lassen wie vielseitig Sake ist, dass er auch hervorragend zu unserer Küche passt. Wir empfehlen Sake zu Schweizer Käse und Schweizer Schokolade zu geniessen!”
Welches ist eure Philosophie wenn ihr einen neuen Sake auswählt?
“Wir haben das Glück einige Produzenten persönlich zu treffen. Wir sind von den kleinen Herstellern fasziniert, mit Jahrhunderte alter Tradition, welche von Vater zu Sohn weitergegeben wird. Unser Wunsch ist es einen kleinen Beitrag zum Erhalt dieser Traditionen zu leisten. Im nächsten Februar werden wir in Japan wieder einige Produzenten besuchen, um unser Sortiment erweitern zu können.”
Welcher Sake gefällt euch am meisten?
“Es ist schwierig auf diese Frage zu antworten. Die Welt der japanischen Sakes ist sehr gross. Jeder Sake den wir für die Schweiz ausgewählt haben hat seine Berechtigung. Natürlich spielen auch unsere Vorlieben eine Rolle. Wir haben sehr alte Produzenten im Sortiment, wie Kenbishi, der seit 1505 Sake herstellt. Es ist der älteste noch existierende Produzent in Japan. Oder Tatenokawa, ein Produzent welcher Tradition und Innovation vereint, mit grossem Ehrgeiz, verbunden mit aussergewöhnlicher Eleganz der Produkte. Dann haben wir kleine, familiengeführte, Betriebe, mit fantastischen Sakes. Schliesslich gibt es noch die fruchtigen Sakes, die man verkostet haben muss, um in der Schweiz japanische Früchte kennen zu lernen.”
Welches sind die grössten Herausforderunen für euch?
“Japanische Sakes sind noch wenig bekannt in der Schweiz. Wir arbeiten mir Restaurants, um ihnen den korrekten Service von Sake beizubringen: die richtige Temperatur, das korrekte Glas, ein spannendes Foodpairing. Damit wollen wir den Gästen einmalige Geschmackserlebnisse bieten und sie so für Sake begeistern. Leider passiert es viel zu oft dass Sake falsch serviert wird: am Ende des Essens, warm. Dies verunmöglicht es die Aromen des Sake wahrzunehmen, es bleibt nur ein alkoholischer Eindruck. Dies zu ändern erfordert grosse Anstrengungen.”
Welche Tendenzen und Innovationen seht ihr in der Zukunft des Sake?
“Die Exporte aus Japan steigen seit 2010 rasant. In Europa ist der Markt um 125% gewachsen. Somit hat Sake sehr grosses Potential. Er passt nicht nur zur japanischen und asiatischen Küche, sondern auch zu unserer. Sake ist ein perfekter Essensbegleiter. Wir sehen dass in immer mehr Restaurants auch Sake auf den Karten enthalten ist, nicht mehr nur Wein! Zudem gibt es in Europa immer mehr Produzenten, dies unterstreicht das Interesse an Sake. Man muss aber klar sehen dass Sake aus Europa nicht Nihonshu, japanischer Sake, ist. Dies ist aber ein anderes Thema.”
Könnt ihr uns verraten ob ihr neue Biere nach Mendrisio bringen werdet?
“Da es ein Bierfestival ist werden wir bestimmt unsere japanischen Biere mitnehmen. Diese heissen Hitachino und werden in der Kuichi Brewery gebraut. Es handelt sich mit Sicherheit um die bekanntesten japanischen Craftbiere. Und Kuichi Brewery produziert seit 1823 Sake und Shochu (ein antiker japanischer Schnaps). Was Sake betrifft: kommt bei uns vorbei, wir erwarten euch!”
Kitsune Trading, wer sind wir? Zuallererst drei Freunde, erst danach Geschäftspartner: Cristina, Giacomo und Marco. Wir suchen mit sehr grosser Leidenschaft neue Sakes, Made in Japan, die eine Geschichte haben. Wir entdecken vordergründig kleine Produzenten, um sie bekannt zu machen und ihre Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen. Unser Sortiment entwickelt sich kontinuierlich, wir sind sehr neugierig, wollen immer wieder überrascht werden. Wir suchen immer auch nach Emotionen, nicht nur nach Flaschen! Weil jede Flasche eine Geschichte zu erzählen hat.
Luca